Mittwoch, 3. November 2010

Strassen der Gewalt

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/en/c/ca/A_Dirty_Carnival_film_poster.jpg
(Originaltitel: Biyeolhan geori)

Regisseur: Yoo Ha
Korea 2006
Laufzeit: ca. 134 Minuten
FSK 18

Cast (u. a.):
Jo In-seong - Kim Byung-doo
Lee Bo-young - Hyun-ju
Ku Jin - Jong-su
Min Nam-koong - Kim Min-ho
Chun Ho-jin - Hwang
Yoon Jae-moon - Sang-chul


Story:
Der Gangster Byung-du (Jo In-seong) ist zwar schon 29, spielt in seiner Organisation aber noch eine eher unbedeutende Rolle. Sein Boss Sang-chul (Yoon Je-moon) bezahlt in schlecht und ignoriert seine Bitten nach einem höheren Lohn, den Byung-du aufgrund einer kranken Mutter und zweier jüngerer Geschwister so dringend bräuchte. Als er erfährt, dass Hwang (Cheon Ho-jin), der oberste Boss der Organisation, Probleme mit einem Staatsanwalt hat, räumt er zuerst diesen und anschließend auch Sang-chul aus dem Weg. Byung-du steigt nicht nur in seiner Organisation auf, wodurch er seine finanziellen Sorgen los wird, sondern findet nun auch Zeit für zwei seiner Jugendfreunde. Während er dem Regisseur Min-ho (Nam Gung-Min) als Inspiration für einen Gangsterfilm dient, versucht er das Herz der Verkäuferin Hyun-ju (Lee Bo-young) zu gewinnen. Doch schon bald muss Byung-du feststellen, dass er aufgrund seiner hohen Position in der Organisation selbst seinen Freunden nicht mehr trauen kann.


Der Film:
Der Film zeigt mit realistischen Bildern eine Gangsterwelt weit ab von den typischen Mafiosi und Gangsterbossen die man aus amerikanischen Filmen kennt. Die Geschichte ist weit aus Lebensechter, was unter anderem durch den gezeigten Alltag der Protagonisten auffällt, in dem es nicht nur um das Leben als Gangster geht, sondern in dem man auch die normale Seite der Menschen sieht, wie sie zusammen in einer kleinen Wohnung essen, oder gemeinsam Spaß in einer Karaokebar haben.

Der Film wurde im Jahr 2007 für einige Preise nominiert:
Asian Film Awards
2007: Nominierung in der Kategorie Bester Filmschnitt für Park Gok-ji
Grand Bell Awards
2007: Nominierung in der Kategorie Bester Film
2007: Nominierung in der Kategorie Bestes Drehbuch
2007: Nominierung in der Kategorie Bester Hauptdarsteller für Jo In-seong
2007: Nominierung in der Kategorie Bester Nebendarsteller für Chun Ho-jin


Meine Meinung:
Als großer Freund des koreanischen Kinos konnte ich mich auch diesem Film nicht verweigern.
Die grandiose Story und die tolle Darstellung der Schauspieler zeigt volle Wirkung, denn wer einen typischen Gangsterfilm erwartet, kommt hier nicht auf seine Kosten.
Es ist alles ein wenig anders, nicht nur da es sich um ein anderes Land handelt, welches natürlich andere Herangehensweisen und Methoden nutzt, es ist einfach wesentlich realistischer und man kann sich so wesentlich besser in die Geschichte und seine Charaktere hineinversetzen als wenn man einen großen Mafiafilm sieht.
Das lockere Umgehen der „Familienmitglieder“ welches genauso schnell in Professionalität beim Geldeintreiben übergeht und dann wieder in ein fröhliches Feiern wechselt ist wesentlich glaubwürdiger, als die Darstellung vom ewig an die Arbeit denkenden Mafiosi, die man öfters in anderen Produktionen sieht.
Aber genauso gut wie die Geschichte sind auch die Bandenkämpfe und Morde, es ist keine Übertriebene Martial-Arts Choreographie, sondern es wirk eben wie ein normaler Kampf zwischen zwei rivalisierenden Banden, natürlich springen und treten die Leute auch hier, allerdings landen sie nicht wieder auf den Füßen oder machen atemberaubende Stunts, sondern sie Fallen nach dem Sprung und müssen wie ganz normale Menschen erst wieder aufstehen, ohne dabei einen Salto oder anderes Spektakuläres zu machen. Bei den Morden sieht es ähnlich aus, kein überdrehtes Blutvergießen, keine krasse Tötungsaktion mit einer Maschinenpistole, es passiert alles in „Handarbeit“, mit Baseballschlägern, Messern und den blanken Fäusten, nachdem man auch die Reue im Mörder spürt.
Ich habe mich bei dem Film sehr gut unterhalten gefühlt, er ist jetzt zwar nicht mit koreanischen Filmen wie der „Vengeance Trilogy“ von Park Chan-Wook zu vergleichen, aber wer diese Filme mochte, wird mit diesem Film trotzdem nichts falsch machen.


Die DVD:
Als Referenz-DVD lag mir die 1-Variante von Splendid vor, welche mit einem Bildformat von 2,35:1 (anamorph / 16:9) und einer koreanischen und deutschen Tonspur (beide in 5.1) daher kommt.
Zur Deutschen Tonspur sei noch eine kleine Information gegeben, gegen Ende des Films gibt es eine Szene in einer Disco, in der im koreanischen O-Ton das Lied „Partyalarm“ der deutschen Band „Aquagen“ gespielt wird, in dem des öfteren der Satz „Es ist Zeit für Partyalarm“ gesagt wird, im Deutschen hat man dieses Lied allerdings durch einen mir unbekannten anderen Technosong ersetzt, warum ist mir nicht klar, aber ich tippe auf rechtliche Probleme bei der erstveröffentlichung.

Leider befinden sich auf der DVD keine Extras, sondern nur Trailer zu anderen Filmen, aber es gibt auch eine 2-Disc-Edition die auf der 2. DVD folgende Extras anbietet:

• Making of (82:18 Min.)
• Kämpfe und Streetfights
- Massenschlägerei im Incheon-Tunnel (13:55 Min.)
- Splitterndes Glas und knirschendes Blech (4:17 Min.)
- Kampfszene in einer Buchhandlung (4:13 Min.)
- Die letzte Kampfszene am Fluss (9:18 Min.)
• Deleted Scenes (39:09 Min.)
• Musikvideo (3:45 Min.)
• Fotoshooting (4:30 Min.)
• Filmpremiere (2:41 Min.)
• Trailer (2:27 Min.)

Womit diese DVD bis auf den fehlenden Audiokommentar der originalen koreanischen DVD entspricht.

Die 2-Disc-Edition erhält von mir :

mehr kann man von einer DVD fast nicht erwarten

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen